Morbus Crohn ist eine nicht infektiöse, chronisch-entzündliche Erkrankung des gesamten Verdauungstraktes, deren genaue Ursache unklar ist.
Kompetente Hilfe bei Verdacht auf Morbus Crohn
Jeder Verdacht auf Morbus Crohn sollte weiter abgeklärt werden, um durch die Erkrankung verursachte Beschwerden rasch zu behandeln und damit mögliche Komplikationen zu verhindern.
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Bitte planen Sie zumindest 40 Minuten für die Erstordination ein und bringen Sie alle Vorbefunde mit. Es ist mir wichtig, die zielführende Diagnostik und Ihre optimale Behandlung mit Ihnen gemeinsam ausführlich zu besprechen.
Gekennzeichnet ist die Erkrankung durch unterschiedlich starke Entzündungen des Darms, wobei nicht nur die Schleimhaut, sondern alle Wandabschnitte des Darms betroffen sein können. Dadurch kann es beim Krankheitsbild von Morbus Crohn zur Bildung von Geschwüren (Ulzerationen), aber auch von Engstellen (Stenosen) bzw. von Verbindungsgängen (Fisteln) mit anderen Organen oder dem umgebenden Gewebe kommen.
Wer ist von Morbus Crohn betroffen?
Erstmals tritt die Erkrankung zumeist bei jungen Menschen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf. Ein zweiter Erkrankungsgipfel ist nach dem 60. Lebensjahr zu beobachten. Prinzipiell kann Morbus Crohn aber in jedem Lebensalter auftreten. Frauen und Männer sind von Morbus Crohn als chronisch entzündliche Darmerkrankung etwa gleich häufig betroffen.
Wie verläuft die Erkrankung?
Die Krankheit verläuft meist in Schüben und kann den gesamten Magen-Darm-Trakt vom Mund bis zum After betreffen. Typisch ist ein diskontinuierlich, segmentales Befallsmuster: Das heißt, dass gesunde und erkrankte Darmabschnitte einander abwechseln. Am häufigsten tritt die Erkrankung im letzten Abschnitt des Dünndarms (terminales Ileum) sowie im ersten Abschnitt des Dickdarms (Coecum) auf. Die Krankheit kann mit einem akuten Krankheitsschub oder schleichend beginnen.
Welche Symptome treten bei Morbus Crohn auf?
Folgende Symptome sind typisch bei Morbus Crohn:
- krampfartige Bauchschmerzen, vor allem im rechten bis mittleren Unterbauch
- breiig-schleimige-blutige Durchfälle
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, allgemeines Krankheitsgefühl – mitunter mit Fieber
- oft auch mangelnder Appetit, Übelkeit und Gewichtsabnahme.
Zu welchen Komplikationen kann es bei Morbus Crohn kommen?
Im Fall einer Engstelle im Darm (Stenose) können entweder Schmerzen in der betroffenen Bauchregion auftreten, es kann aber auch zu einem Darmverschluss (Ileus) kommen.
Häufig ist das Auftreten von Fisteln, die sich entweder durch die Haut nach außen oder in andere innere Organe entleeren können. Fistelgänge können aber auch blind im Gewebe enden und bis zur Ausbildung Abszessen führen, die sich üblicherweise durch Fieber und Schmerzen bemerkbar machen.
Wie erfolgt die Diagnose Morbus Crohn?
Koloskopie (Darmspiegelung):
Die Darmspiegelung erfolgt, um die Ausbreitung der Entzündung festzustellen und um Gewebeproben zu entnehmen.
Gastroskopie (Magenspiegelung):
Die Magenspiegelung erfolgt auch, um die Ausbreitung der Entzündung durch Entnahme von Gewebsproben festzustellen.
Dünndarmröntgen:
Ein Dünndarmröntgen wird in verschiedenen Techniken durchgeführt, um die Ausbreitung der Entzündung festzustellen.
Welche Medikamente können bei Morbus Crohn verabreicht werden?
Kortisonfreie, entzündungshemmende Medikamente werden bei den meisten leichten bis mittelschweren Schüben verabreicht.
Bei akuten Beschwerden werden zusätzlich auch lokal und systemisch wirksame Kortikosteroide verabreicht.
Bei komplizierten Krankheitsverläufen werden zur Langzeittherapie Substanzen eingesetzt, die die körpereigene Abwehr reduzieren (Immunsuppressiva).
Seit vielen Jahren steht entzündungshemmende Behandlung mit Antikörpern gegen den Tumornekrose-Faktor (TNF-Blocker) zur Verfügung. Ustekinumab ist ein monoklonaler IgG1-Antikörper, der die Interleukine 12 und 23 blockiert und so entzündungshemmend wirkt. Vedolizumab ist ein weiterer monoklonaler Antikörper, der an alpha-4-beta-7-Intergrin bindet und selektiv Entzündungszellen im Darm blockiert.
Im Falle von Fisteln und Abszessen ist neben einer operativen Behandlung oft auch eine Therapie mit Antibiotika notwendig.
Ernährung bei Morbus Crohn
Gesunde und ausgewogene Ernährung ist gut bekömmlich, abwechslungsreich und enthält alle wichtigen Nährstoffe, die der Körper braucht.
Vor allem bei Morbus Crohn stehen die Schonung und der Aufbau des Darmes im Vordergrund und durch gesunde Ernährung können Sie einen wesentlichen Beitrag leisten!
Versuchen Sie auf zu saure, zu scharfe, zu heiße, zu kalte oder zu fettige Lebensmittel zu verzichten. Besonders gut eignet sich eine schonende Zubereitung (gedämpft, gekocht, leicht angebraten) der Gerichte. Verzichten Sie auf größere Mengen frittierter und fettreicher Mahlzeiten sowie fettige Wurst- und Fleischsorten. Diese belasten den Darm zusätzlich. Außerdem bleiben bei leicht angebratenen, gedämpften oder gedünsteten Lebensmittel auch ausreichend Vitamine und Nährstoffe der Nahrung enthalten.
Lieber gekocht als roh! – Versuchen Sie übermäßigen Konsum von Rohkost zu vermeiden, um den Darm zusätzlich zu schonen. Obst kann man auch hervorragend warm zubereiten – diverse Kompotte oder beispielsweise Bratäpfel sind gut verdaulich. Auch Salate mit gekochtem oder gegrilltem Gemüse eignen sich als Alternative zu ständigen Rohkost-Salaten.
Getreide und Erdäpfel eignen sich gut! – Reis, Nudeln, Dinkel oder Grieß werden meist gut vertragen. Aber auch gekochte Erdäpfel, Folienkartoffel oder Knödel sind meist gut verträglich.
Süßes und Schokolade in Maßen! – Keinesfalls muss man gänzlich auf die süßen Leckereien verzichten, jedoch gilt ein ganz klarer Grundsatz: kleine Mengen, dafür genussvoll essen!
Nehmen Sie sich Zeit! – Genießen Sie Ihr Essen langsam und in Ruhe: „Gut gekaut ist halb verdaut!“
Trinken Sie ausreichend! – Mindestens eineinhalb bis zwei Liter Flüssigkeit täglich sollte ein gesunder Erwachsener zu sich nehmen. Die Wahl der Getränke ist wichtig! – Zucker- oder kohlensäurehaltigen Getränke sind nicht empfehlenswert, stille Wasser bzw. stille Mineralwasser und milde Tees sind günstig.
Bewegung ist wichtig! – Denn Sport hat nachweislich positive Effekte auf den Körper und den Verlauf der entzündlichen Darmerkrankung. Stress wird abgebaut, was sich wiederum positiv auf den Darm auswirkt. Durch die regelmäßige sportliche Betätigung wird Muskelmasse aufgebaut, diese bietet Schutz in Erkrankungsphasen und kann als Energiespeicher dienen.
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