Darmkrebsprävention mit Acetylsalicylsäure
(Darm)Krebsprävention mit Acetylsalicylsäure (Thrombo ASS): Funktioniert bei Darmtumoren – aber wer profitiert tatsächlich davon? Koloskopie (Darmspiegelung) schützt !
Die regelmäßige Einnahme von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (Thrombo ASS) über mindestens 6 Jahre – oder besser noch über 10 Jahre – reduziert, wenn auch in bescheidenem Maße, das Risiko, an irgendeiner Form von Krebs zu erkranken. Dies zeigt eine jüngst in JAMA Oncology veröffentlichte Studie, die mehr als 130.000 vorwiegend im Krankenpflegedienst tätige Personen in Amerika über mehrere Jahrzehnte retrospektiv untersucht hat.
Die regelmäßige Einnahme von ASS zweimal oder häufiger pro Woche war mit einem um 3% geringeren Risiko für alle Arten von Krebserkrankungen assoziiert. Für dieses Ergebnis war jedoch vor allem ein um 15% geringeres Risiko für gastrointestinale Tumoren und besonders ein um 19% geringeres Darmkrebsrisiko verantwortlich.
Auf das Risiko für andere Krebsarten, wie Brust-, Prostata- oder Lungenkrebs, hatte die regelmäßige Einnahme von ASS dagegen keinen Einfluss
Gute Ergänzung zur Darmkrebsvorsorge?
Die Wahrscheinlichkeit, Darmkrebs zu bekommen, wird durch die regelmäßige Teilnahme am Screening (Koloskopie, Darmspiegelung) massiv reduziert. Die ASS-Therapie eröffnet eine weitere Möglichkeit, das Risiko zu reduzieren.
In Österreich existiert bis dato keine solche Empfehlung: es sind weder die Mechanismen bekannt, die für den Effekt von ASS auf den Gastrointestinaltrakt verantwortlich sind, noch welche Nebenwirkungen eine jahrzehntelange Therapie mit ASS möglicherweise haben könnte und welche Patientengruppen bevorzugt ASS zu sich nehmen sollten.
Zudem ist es möglich, dass es viele Menschen gibt, bei denen ASS überhaupt keine Wirkung hat – und die würden das Medikament trotzdem über viele Jahre einnehmen, wenn man die Therapie nach dem Gießkannenprinzip verteilen würde.
Die Darmkrebsvorsorge mittels Koloskopie (Darmspiegelung) ist die sicherste Vorsorgeuntersuchung, durch Acetylsalicylsäure könnte bei bestimmten Patientengruppen das Risiko zusätzlich gesenkt werden.