Unter einer Gastritis versteht man eine Entzündung der Magenschleimhaut. Diese kleidet den Magen an seiner Innenseite aus und schützt die tiefer liegenden Schichten der Magenwand vor dem aggressiven Magensaft. Die entzündlichen Veränderungen der Schleimhaut können sowohl den gesamten Magen betreffen als auch isoliert in einzelnen Abschnitten des Verdauungsorgans auftreten.
Kompetente Hilfe bei Gastritis
Unklare Oberbauchbeschwerden sollten weiter abgeklärt werden, um die Beschwerden rasch zu behandeln und damit mögliche Komplikationen zu verhindern.
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Bitte planen Sie zumindest 40 Minuten für die Erstordination ein und bringen Sie alle Vorbefunde mit. Es ist mir wichtig, die zielführende Diagnostik und Ihre optimale Behandlung mit Ihnen gemeinsam ausführlich zu planen. Jedenfalls ist es zunächst wichtig, mögliche Auslöser zu vermeiden: verzichten Sie auf Kaffee, Nikotin, Alkohol und andere, den Magen reizende Stoffe. Eine akute Gastritis kann von alleine abheilen, wenn Sie mehrere Tage schonende Kost, wie z. B. Tee, Haferschleim und Zwieback, zu sich nehmen. Anstelle weniger großer Mahlzeiten schonen mehrere kleine, am besten 5 – 6, gut gekaute Mahlzeiten den Magen. Magenschädigende Medikamente – vor allem die nichtsteroidalen Antirheumatika (Schmerzmittel) sollten, falls möglich, abgesetzt oder durch besser verträgliche ersetzt werden.
Was kann Ursache von einer Gastritis sein?
Eine akute Gastritis kann durch zahlreiche Faktoren ausgelöst werden. Häufige Ursache ist der Konsum von Substanzen, die die Magenschleimhaut reizen:
- Nikotin und Alkohol.
- Bestimmte Medikamente können die schützende Schleimhautbarriere des Magens angreifen und so eine akute Gastritis hervorrufen. An erster Stelle zu nennen sind hier Schmerzmittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), deren bekanntester Vertreter die Acetylsalicylsäure ist.
Weitere mögliche Auslöser der akuten Erkrankungsform der Gastritis sind:
- Massive Stress- und Schocksituationen – also etwa schwere Verletzungen und Verbrennungen oder große Operationen.
Welche Formen der chronischen Gastritis gibt es ?
Bei der chronischen Gastritis werden drei Formen unterschieden:
Typ-A-Gastritis (Autoimmungastritis)
Diese Form der Magenschleimhautentzündung gehört zu den sogenannten Autoimmunerkrankungen. Das bedeutet, dass das Immunsystem fälschlicherweise Abwehrsubstanzen gegen körpereigenes Gewebe bildet. Bei der Typ-A-Gastritis richten sich diese Autoantikörper gegen jene Drüsenzellen der Magenschleimhaut, die den Magensaft produzieren.
Die Typ-A-Gastritis bleibt in aller Regel auf den oberen Teil des Organs beschränkt. Mit einem Anteil an den Erkrankungsfällen von rund fünf Prozent gehört die Autoimmungastritis zu den vergleichsweise seltenen Formen der chronischen Magenschleimhautentzündung.
Typ-B-Gastritis (Helicobacter-Gastritis)
Mit einem Anteil von über 70 Prozent ist die Typ-B-Gastritis die häufigste chronische Magenschleimhautentzündung. Verursacht wird sie durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Im Magen besiedelt Helicobacter pylori zunächst den unteren Abschnitt vor dem Magenpförtner, das sogenannte Antrum. Von dort können sich die Bakterien im Lauf der Zeit ausbreiten und letztlich im gesamten Magen zur Entzündung der Schleimhaut führen (Pangastritis).
Problematisch ist, dass die Helicobacter-Gastritis zu einer Reihe von teils schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen kann. So ist etwa das Magengeschwür (Ulcus ventriculi) und Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) oft durch eine Helicobacter-Infektion verursacht. Darüber hinaus gilt der Keim als Risikofaktor für Magenkrebs.
Typ-C-Gastritis (chemisch-toxische Gastritis)
Häufigste Ursache einer C-Gastritis ist die Einnahme nicht-steroidaler Antirheumatika (NSAR), aber auch andere magenreizende Medikamente sowie übermäßiger Alkoholkonsum können die Magenschleimhaut schädigen.
Welche Beschwerden verursacht eine Gastritis ?
Bei einer akuten Gastritis setzen die Beschwerden in der Regel plötzlich ein. Typische Symptome sind:
- Druckgefühl und teilweise starke Schmerzen im Oberbauch
- Übelkeit, Appetitlosigkeit, Aufstoßen.
- Oft werden die Beschwerden nach dem Essen kurzzeitig besser, um dann mit voriger Heftigkeit zurückzukehren.
Eine chronische Magenschleimhautentzündung entwickelt sich hingegen langsam. Bei vielen Patienten verursacht sie keinerlei Beschwerden. Wenn Symptome auftreten, sind diese oft unspezifisch und können auch andere Ursachen haben. Zu diesen uncharakteristischen Beschwerden gehören:
- Völlegefühl, Übelkeit
- Appetitlosigkeit, eine Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel
- Druckgefühl und Schmerzen im Oberbauch.
Wie wird eine Gastritis diagnostiziert?
Gastroskopie
Die einzige Methode, mit der eine Gastritis sicher festgestellt werden kann, ist die Magenspiegelung (Gastroskopie).
Mithilfe der Gastroskopie ist es möglich, die Magenschleimhaut direkt zu begutachten bzw. die Lokalisation und Ausdehnung einer allfälligen Entzündung festzustellen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Gewebeproben zu entnehmen, die in weiterer Folge im Labor untersucht werden. Eine solche Gewebeentnahme oder Biopsie dient wie die Magenspiegelung selbst auch dazu, andere Erkrankungen als Ursache für die Beschwerden auszuschließen (z.B. ein Magengeschwür oder Magenkrebs).
Darüber hinaus lässt sich mittels Gewebeprobe auch prüfen, ob bei der betreffenden Person eine Infektion mit Helicobacter pylori vorliegt. Der Keim kann aber auch anhand eines Blut- oder Stuhltestes nachgewiesen werden.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Gastritis?
Protonenpumpenhemmer oder H2-Blocker werden zur Linderung der Beschwerden und um die Entzündung zur Abheilung zu bringen oft bei akuter und chronischer Gastritis eingesetzt.
Die weitere Therapie der Magenschleimhautentzündung richtet sich nach den Ursachen, die es nach Möglichkeit zu beseitigen gilt. So wird man beispielsweise bei einer durch NSAR-Einnahme bedingten Typ-C-Gastritis versuchen, auf nicht-steroidale Antirheumatika zu verzichten bzw. die NSAR durch andere Schmerzmittel zu ersetzen.
Das wichtigste Behandlungsverfahren bei einer Typ-B-Gastritis ist die sogenannte Eradikationstherapie. Dabei nehmen die Patienten über einen gewissen Zeitraum eine Kombination aus zwei verschiedenen Antibiotika und einem Protonenpumpenhemmer ein. Mithilfe dieser Triple-Therapie lässt sich die Infektion mit Helicobacter pylori in 80-90 Prozent der Fälle beseitigen. Ob die Behandlung erfolgreich war, kann einige Wochen später anhand einer Stuhluntersuchung überprüft werden.
Unbedingt sollte man diese Behandlung durchführen, wenn die B-Gastritis zu Folgeerkrankungen wie einem Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür geführt hat. Auch bei Fällen von Magenkrebs bei erstgradig Verwandten oder seltenen Bluterkrankungen sollte die Infektion mit Helicobacter pylori behandelt werden. Bei einer nur geringgradig ausgeprägten Helicobacter-induzierten Magenschleimhautentzündung ist der Wert der Eradikationstherapie hingegen noch nicht eindeutig geklärt.
Eine Gastritis vom Typ A hingegen lässt sich nicht ursächlich behandeln. Hier ist es von Bedeutung, bei krankheitsbedingtem Mangel eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 zu gewährleisten.
Alle unklaren Oberbauchbeschwerden sollten mittels Gastroskopie (Magenspiegelung) abgeklärt werden.
Wir führen in unser Ordination die Magenspiegelung als sanfte Gastroskopie durch: Sie verschlafen Ihre Untersuchung in einem Dämmerschlaf, Atmung und Kreislauf werden während der Untersuchung mit Pulsoximeter und Blutdruckmonitoring überwacht.
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