Beim Reizdarmsyndrom (Colon irritabile) handelt es sich um eine Funktionsstörung im Bereich des Magen-Darm-Traktes. Es kommt dabei zu Bauchschmerzen, einer Änderung der Stuhlgewohnheiten oder der Form des Stuhls, weiters zu Blähungen, Bauchkrämpfen oder dem Gefühl der unvollständigen Stuhlentleerung. Die auftretenden Schmerzen lassen meist nach dem Stuhlgang nach. Schleimbeimengungen beim Stuhl sind möglich. Manche Patienten haben das Gefühl, ihr Bauch sei aufgeblasen, wie ein Ballon.
Professionelle Hilfe bei Reizdarmsyndrom
Unklare Bauchbeschwerden bzw. Verdacht auf Reizdarm sollten rasch abgeklärt werden: einerseits um eine ursächliche Erkrankung auszuschließen und die Angst vor einer möglichen Tumorerkrankung zu nehmen, andererseits um die belastenden Beschwerden entsprechend behandeln zu können.
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Bitte planen Sie zumindest 40 Minuten für die Erstordination ein und bringen Sie alle Vorbefunde mit. Es ist mir wichtig, die zielführende Diagnostik und Ihre optimale Behandlung mit Ihnen gemeinsam ausführlich zu besprechen.
Je nach überwiegenden Beschwerden unterscheidet man eine durchfallbetonte Form, eine verstopfungsbetonte Form und eine schmerzbetonte Form.
In Österreich leiden Schätzungen zufolge 20 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal in ihrem Leben an einer Episode eines Reizdarmsyndroms. Frauen sind dabei etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer.
Welche Beschwerden treten beim Reizdarm auf?
Prinzipiell beginnt das Reizdarmsyndrom selten plötzlich, es sei denn, es tritt unmittelbar im Anschluss an eine infektiöse Durchfallerkrankung auf.
Auch wenn der Durchfall im Vordergrund steht, müssen es nicht immer mehr als drei Stühle am Tag sein, oft ist es nur das ständige Gefühl des Stuhldranges. Es kann dabei auch zu Schleimbeimengungen kommen und zu mehr oder minder starken Blähungen.
Bei der verstopfungsbetonten Form stellen meist der harte Stuhl und die mühsame Stuhlentleerung das Problem dar. Oft haben die Betroffenen auch das Gefühl, als wäre die Entleerung nicht vollständig. Blähungen, Krämpfe und Schleimbeimengungen können ebenfalls vorkommen.
Wie erfolgt die Diagnose Reizdarm?
Die Diagnose Reizdarm ist eine Ausschlussdiagnose – das bedeutet, es müssen mögliche organische Erkrankungen ausgeschlossen werden:
Koloskopie (Darmspiegelung):
Es erfolgt eine Darmspieglung, um Entzündungen oder Tumore auszuschließen.
Gastroskopie (Magenspiegelung):
Wenn Verdacht auf ein Magengeschwür (Ulcus ventriculi) oder Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni), auf Zöliakie (Gluten-Unverträglichkeit) oder eine Speiseröhrenerkrankung besteht, wird eine Magenspiegelung durchgeführt.
Ultraschall:
Ultraschall des Oberbauchs, um Leber, Bauchspeicheldrüse, Gallenblase, Gallenwege und Nieren zu begutachten.
Atemtest:
Atemteste zum Ausschluss einer Milchzucker- oder Fruchtzuckerunverträglichkeit.
Wie wird der Reizdarm behandelt?
Ernährung:
Wichtig ist zu wissen, dass eine spezielle Diät nicht unbedingt erforderlich ist. Prinzipiell dürfen Sie alles essen. Wenn die Verstopfung das Hauptproblem darstellt, ist die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit in Kombination mit ballaststoffreicher Ernährung wichtig.
Medikamente:
Bei Verstopfung gibt es stuhlerweichende Mittel oder die Möglichkeit, z.B. Leinsamen (mit viel Flüssigkeit) einzunehmen; bei Durchfall „stopfende“, die Darmperistaltik hemmende Medikamente. Bei Blähungen gibt es so genannte „Entschäumer“, damit die Blähungen leichter abgehen. Bei Schmerzen und Krämpfen werden krampflösende Mittel verabreicht.
Beeinflussung der Darmmotorik und/oder Darmflora mit Medikamenten oder Probiotika.
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