Azetylsalizylsaure Leberkrebs

Erstes Medikament bei Fettleberentzündung

Mit dem Wirkstoff Resmetirom ist in den USA erstmals ein Präparat zur Behandlung der Metabolic Dysfunction-associated Steatohepatitis (MASH, ehemals NASH) zugelassen worden. Zum Einsatz kommt Rezdiffra™ von Madrigal Pharmaceuticals in Kombination mit Diät und Bewegung bei erwachsenen MASH-Patienten mit mäßiger bis fortgeschrittener Leberfibrose.

In den USA wurde ein erster Arzneistoff zur Behandlung der Metabolic Dysfunction-associated Steatohepatitis (MASH, ehemals NASH) zugelassen. Auch bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA wird derzeit ein Zulassungsantrag für Resmetirom geprüft.

An Arzneistoffen zur Behandlung der MASH und der Metabolic Dysfunction-associated Steatotic Liver Disease (MASLD, ehemals NAFLD) wird weltweit intensiv geforscht. Basis für die US-Zulassung sind die Ergebnisse einer Phase-III-Studie bei insgesamt 888 MASH-Patienten mit bereits bestehender Leberfibrose in mittleren bis fortgeschrittenen Stadien. Sie erhielten randomisiert entweder 80  oder 100 mg Resmetirom pro Tag oder Placebo. Nach einjähriger Behandlung wurde auf zwei primäre Endpunkte geschaut. Zum einen war dies eine MASH-Rückbildung ohne Fibroseverschlechterung, zum anderen eine Fibroseverbesserung um mindestens ein Stadium ohne MASLD-Verschlechterung. Den ersten primären Endpunkt erreichten in den Verumgruppen 26 beziehungsweise 30 Prozent der Patienten. In der Kontrollgruppe schafften dies nur 10 Prozent.  Auch beim zweiten primären Endpunkt gab es einen klaren Vorteil zugunsten Resmetirom. Unter 80 mg Wirkstoff pro Tag erreichten 24 Prozent den Endpunkt, unter 100 mg täglich 26 Prozent und unter Placebo 14 Prozent.

Die US-Zulassung wurde auf Basis dieser Einjahresdaten erteilt. Die FDA betont aber in einer Pressemeldung, dass die Studie noch weiter läuft und die endgültigen Ergebnisse nach insgesamt 54 Monaten vorliegen. Diese wird die FDA noch einmal in Augenschein nehmen, um über den Zulassungsstatus zu entscheiden. Auch in der EU liegt seit Kurzem ein Antrag für Resmetirom bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA vor. Bis sich der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA dazu äußert, wird aber vermutlich noch einige Zeit vergehen.

So wirkt Resmetirom

Der Schilddrüsenhormonrezeptor (THR)-β ist für die Regulierung von Stoffwechselwegen in der Leber verantwortlich und bei MASH-Patienten häufig beeinträchtigt. Das verschlechtert die mitochondriale Funktion und die β-Oxidation von Fettsäuren, was mit Fibrotisierung assoziiert ist. Resmetirom ist ein selektiver THR-β-Agonist, der so den Abbau von Triglyceriden und die β-Oxidation von Fettsäuren fördert.

Patienten mit einem Körpergewicht unter 100 kg nehmen einmal täglich 80 mg des Wirkstoffs ein, schwerere Patienten einmal täglich 100 mg. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Durchfall und Übelkeit. In der US-Fachinformation sind ferner bestimmte Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zu finden. Diese betreffen zum Beispiel Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Gallenblase und auch eine mögliche medikamenteninduzierte Lebertoxizität, was hinsichtlich der Indikation von Rezdiffra natürlich eine große Relevanz hat.

(Pharmazeutische Zeitung, Sven Siebenand, 18.3.2024).

Erhoehte Leberwerte Wien

GLP-1-RAs können vor dem Fortschreiten zur Zirrhose bei MASLD schützen

Bearbeitet von Megan Brooks, Medscape Gastroenterology, 25. Oktober 2024

Bei Patienten mit metabolischer Dysfunktion-assoziierter steatotischer Lebererkrankung (MASLD) und Diabetes kann die Behandlung mit einem Glucagon-ähnlichen Peptid-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1 RA) vor dem Fortschreiten zu Zirrhose und Mortalität schützen; Die schützenden Vorteile erstrecken sich jedoch nicht auf Patienten, die bereits an Zirrhose leiden, so eine neue Studie.

GRUNDLAGEN:

GLP-1-RAs reduzieren Leberentzündungen bei Patienten mit MASLD, was die Forscher dazu veranlasste, zu untersuchen, ob ihre Verwendung die Inzidenz von Zirrhose und ihren Komplikationen senkt.

Anhand von Daten der Veterans Health Administration (VHA) identifizierten sie 16.058 Patienten mit MASLD und Typ-2-Diabetes, die zwischen 2006 und 2022 eine GLP-1-RA begannen, und eine gleiche Anzahl von Patienten, die mit dem Propensity Score übereinstimmten und einen Dipeptidylpeptidase-4 (DPP-4)-Hemmer einleiteten. Insgesamt hatten 14.606 Patienten keine Zirrhose und 1452 eine Zirrhose.

ERGEBNISSE:

Bei Patienten ohne Zirrhose war die Anwendung von GLP-1 RA mit einem um 14 % geringeren Risiko für die Entwicklung einer Zirrhose verbunden als die Anwendung von DPP-4-Hemmern (9,98 vs. 11,1 Ereignisse pro 1000 Personenjahre).

In dieser Gruppe war die Anwendung von GLP-1 RA im Vergleich zur Verwendung von DPP-4-Inhibitoren auch mit einem um 22 % geringeren Risiko für die Kombination von Zirrhosekomplikationen, einem um 25 % geringeren Risiko für dekompensierte Zirrhose und einem um 11 % verringerten Risiko für HCC und Gesamtmortalität verbunden.

Bei Patienten mit vorbestehender Zirrhose bot die Anwendung von GLP-1 RA keinen schützenden Nutzen gegenüber der Anwendung von DPP-4-Inhibitoren bei der Kombination aus Zirrhosekomplikationen (HR, 1,18), dekompensierter Zirrhose (HR, 1,14) oder HCC (HR, 1,41). Die HR für die Gesamtmortalität betrug 0,88.

Nach Stratifizierung durch spezifische GLP-1-RAs war Semaglutid mit einem geringeren Risiko für eine Progression zur Zirrhose verbunden, wenn auch mit großen Konfidenzintervallen.

SCHLUSSFOLGERUNGEN:

Diese groß angelegte Studie mit Patienten mit MASLD und Diabetes, aber ohne Zirrhose, zeigte „schützende Assoziationen zwischen der Einnahme von GLP-1 RA und der nachfolgenden Entwicklung von Zirrhose, Zirrhose-Komplikationen und Gesamtmortalität. Diese chemopräventive Wirkung zeigte sich 18-24 Monate nach Behandlungsbeginn und nahm im Laufe der Zeit zu“, schrieben die Autoren.

Die Studie mit der Erstautorin Fasiha Kanwal, MD, Sektion für Gastroenterologie und Hepatologie, Baylor College of Medicine, Houston, wurde online in JAMA Internal Medicine veröffentlicht.

Fettleber Behandlung Wien

Fettleber / erhöhte Leberwerte – Reflux – Insulinresistenz – Adipositas und Lebensstil

Lebensstil, besonders Ernährung und Bewegung, sind zentrale Faktoren für gesundes Leben.

Die häufigsten Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Hypertonie, Herzinfarkt, Schlaganfall), Diabetes mellitus, metabolisches Syndrom und Insulinresistenz, Lebererkrankungen (Fettleber, Fettleberhepatitis, Leberzirrhose und Leberkrebs), Refluxerkrankung/Speiseröhrenkrebs und Darmkrebs können durch den Lebensstil (Ernährung und Bewegung) günstig beeinflusst werden.

Kompetente Hilfe bei Fettleber/erhöhten Leberwerten, Reflux und Magen-Darmbeschwerden

Jede Erkrankung sollte fachärztlich behandelt und mittels Laboruntersuchungen, Röntgendiagnostik, Gastroskopie und Koloskopie weiter abgeklärt werden um die Beschwerden zu beseitigen und  mögliche Komplikationen zu verhindern oder rechtzeitig zu erkennen.

Vereinbaren Sie daher möglichst bald einen Termin in meiner Ordination.

Bitte planen Sie zumindest 40 Minuten für die Erstordination ein und bringen Sie alle Vorbefunde mit. Es ist mir wichtig, die zielführende Diagnostik und Ihre optimale Behandlung mit Ihnen gemeinsam ausführlich zu besprechen.

Die Mittelmeer-Diät ist nicht nur gesund, sie kann auch die Sterblichkeit deutlich senken. In einer Langzeitstudie über 25 Jahre konnten Dr. Shafqat Ahmad und ein Team aus Forschern der Harvard Medical School, der Uppsala Universität und der ETH Zürich erstmals zeigen, dass die Einhaltung der mediterranen Kost mit einem um 23% geringeren Risiko für frühzeitigen Tod verbunden ist. Die Ergebnisse wurden in JAMA Network Open publiziert [1].

„Dass die mediterrane Ernährung gesund ist, ist keine neue Erkenntnis“, erinnert Prof. Dr. Oliver Weingärtner, Oberarzt an der Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Jena, und verweist auf die Ergebnisse der PREDIMED-Studie, die 2013 eindrucksvoll die kardioprotektive Wirkung der mediterranen Kost zeigen konnte. „Neu ist hingegen, dass über die kardiovaskuläre Mortalität hinaus auch die Gesamtsterblichkeit reduziert wird“, sagt Weingärtner und fügt hinzu: „Mit den Ergebnissen ihrer Kohortenstudie unterstützen Shafqat und Team die bisher bekannten Erkenntnisse und unterstreichen die bisherigen Aussagen, dass die mediterrane Diät gesundheitlichen Benefit bringt.“

Die Einhaltung der Mittelmeer-Kost ist entscheidend

Verglichen mit der geringen Einhaltung der Mittelmeer-Diät reduzierte sich die Sterblichkeit bei mittlerer Adhärenz also um 16% und bei hoher Einhaltung um 23%. Die Studienautoren schreiben, dass insbesondere gute Werte bezüglich Entzündungsfaktoren, triglyceridreichen Lipoproteinen, Body-Mass-Index (BMI) und Insulinresistenz zu einer niedrigen Sterblichkeit beitrugen.

Sobald allerdings Lebensstilfaktoren wie Rauchen, körperliche Aktivität und Alkoholkonsum bei den Berechnungen mitberücksichtigt wurden, schwächte sich der deutliche positive Effekt einer konsequenten mediterranen Ernährung etwas ab.

Entscheidend ist, dass die Ernährungsempfehlungen der Mittelmeer-Kost auch tatsächlich umgesetzt werden: „Mediterrane Diät heißt nicht: Fertigpizza mit Cola. Mittelmeer-Kost bedeutet: viel Fisch, viel Obst und Gemüse, Olivenöl und weniger Fleisch“, erinnert Weingärtner. Zwar waren in das untersuchte Kollektiv ausschließlich Frauen eingeschlossen, Weingärtner geht aber davon aus, dass auch Männer in ähnlicher Weise von der mediterranen Kost profitieren wie die Teilnehmerinnen der Studie.

Mittelmeer-Kost bedeutet: viel Fisch, viel Obst und Gemüse, Olivenöl und weniger Fleisch.
Prof. Dr. Oliver Weingärtner

Azetylsalizylsaure Leberkrebs

Hepatologie : Leberkrebs (Hepatom), schützt Azetylsalizylsäure?

Hepatologie : Leberkrebs (Hepatom), schützt Azetylsalizylsäure?

Allem Anschein nach eignet sich Azetylsalizylsäure (ASS) auch zur Prävention von Leberkrebs. Zumindest legt das das Ergebnis einer Analyse zweier prospektiver Langzeitstudien nahe: Bei langfristiger und regelmäßiger Einnahme von ASS treten Leberkarzinome seltener auf. Der Effekt scheint von der Dosis abzuhängen.

Bei rund 133.000 Teilnehmern der Nursesʼ Health Study und der Professionals Follow-up Study erfassten Simon TG et al. die Einnahme von ASS. Als Standarddosis-Tablette wurden 325mg festgelegt.

Risiko durch regelmäßige Einnahme etwa halbiert

Während des medianen Follow-up von 26 Jahren traten 108 HCC-Fälle auf. Nahmen die Teilnehmer ASS regelmäßig ein, hatten sie nur ein etwa halb so hohes HCC-Risiko im Vergleich zu denjenigen, die nur hin und wieder mal zur Tablette griffen (adj. Hazard Ratio [HR] 0,51). Dabei gab es keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen, doch der Nutzen schien dosisabhängig zu sein: Im Vergleich zu den Teilnehmern ohne ASS-Gebrauch war das HCC-Risiko erst ab einer Dosis von mehr als 1,5 ASS-Tabletten pro Woche ungefähr halbiert (adj. HR 0,51). Zudem mussten die ASS-Tabletten über einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren eingenommen worden sein.

Quelle: mrs; Simon TG et al. JAMA Oncol 2018; 4: 1683–1690, Thieme, Fachcommunity für Gastroenterologie, 17.4.2019

Fettleber Behandlung Wien

Fettleber: Zuckerarme Diät wirkt sich schnell positiv aus

Fettleber: Zuckerarme Diät wirkt sich schnell positiv aus

Ein Mangel an Bewegung und der Konsum hochkalorischer Lebensmittel sind Gift für die Leber. Viele Übergewichtige leiden an einer Fettleber. Davon betroffen sind zunehmend auch Kinder. Genau für diese hat jetzt eine klinische Studie positive Nachrichten: Denn unter einer zuckerarmen Diät kann sich die Fettleber relativ schnell deutlich zurückbilden.

An der randomisierten Studie nahmen 40 Jungen teil, die eine nicht alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) hatten. Für eine Dauer von 8 Wochen ernährte sich die eine Hälfte zuckerarm von zugeteilten Nahrungsmitteln, das heißt freie Zucker wurden auf weniger als 3% der täglichen Kalorienzufuhr beschränkt; die andere Hälfte aß wie gewohnt. Die NAFLD-Definition umfasste einen Fettanteil der Leber ≥ 10% in der Magnetresonanztomografie (Proton Density Fat Fraction, PDFR).

Nach der 8-wöchigen Ernährungsumstellung konnten Schwimmer JB et al. einen deutlichen PDFR-Rückgang von 25 auf 17% in der Interventionsgruppe feststellen, in der Kontrollgruppe von 21 auf 20%. Somit ergab sich nach Adjustierung ein signifikanter Rückgang des Fettanteils um 6,23%. Zudem verbesserten sich auch die Werte der Alanin-Aminotransferase: Durch die Diät sank der Wert von 103 U/l auf 61 U/l, wohingegen die Abnahme in der Kontrollgruppe geringer ausfiel (82 U/l auf 75 U/l).

Quelle: mrs; Schwimmer JB et al. JAMA 2019; 321: 256–265, Thieme, Gastro-Community